Wie wichtig ist das mentale Training beim Golf?

Wenn du schon öfter mal auf einem Golfplatz standest, hast du bestimmt gemerkt, dass deine besten Ergebnisse nicht nur durch Muskelkraft und Geschick entstanden sind, sondern auch durch ein großes Maß an Konzentration und mentaler Vorbereitung auf den Schlag.

Man sieht, dass Profigolfer optisch alle sehr unterschiedlich aussehen können, doch mental sind sie alle sehr ähnlich. Sie haben alle ihr Selbstbewusstsein und ihre Konzentration trainiert. Manche Leute gehen sogar so weit, dass sie sagen, dass 90 % des Golfspiels im Kopf passiert.

Was sind die größten mentalen Probleme beim Golf?

Die Größten mentalen Probleme bei Golfern sind:

  • Unsicherheiten
  • Negative Einstellungen
  • Ego + Stolz
  • Frustration

Unsicherheiten

Unsicherheit ist wohl das größte mentale Problem aller Golfer auf dem Golfplatz. Sie trauen sich bestimmte Schläge nicht zu. Wenn es um schwierige Situationen geht, dann stellen sie sich schon vor, wie sie den Ball nicht richtig treffen und der Körper setzt genau das um.

Die häufigsten Unsicherheiten, die jemand beim Golf im Kopf hat, sind solche Dinge:

  • Was ist, wenn ich diesen Schlag nicht schaffe?
  • Dieser Schlag ist doch viel zu schwer für mich
  • Meine Mitspieler sind doch viel besser als ich
  • Ich kann nicht gut Golfen
  • Ich mache mich doch zur Lachnummer

Negative Einstellung

Eine Negative Einstellung beinhaltet beispielsweise Situationen wie ein Schlag im Bunker. Hier würden sich viele Leute ärgern, wie blöd es doch ist aus dem Bunker zu schlagen. Mit einer Positiven Einstellung würdest du hingegen sagen, wie gut es vielleicht ist, dass du endlich mal wieder Bunkerschläge üben kannst, weil du diese noch nicht so gut beherrscht.

Dabei kommt es ganz Stark darauf an, ob man das Glas halb voll oder halb leer sieht. Mit einer positiveren Einstellung ist der Schlag auf einmal auch gar nicht mehr so schwer, wie er bei einer negativen Einstellung zu wirken scheint.

Ego + Stolz

Das Ego und der Stolz sind außerdem sehr große Probleme beim Golfen, da diese es dir schwer machen dein bestes Golf zu spielen. Alles was an deinem Ego oder deinem Stolz kratzt, führt zu schlechten Gefühlen und verringert so die Chance auf einen klaren Kopf beim Schlagen.

Bei manchen Leuten ist es so extrem, dass diese, wenn sie einen Abschlag nicht richtig treffen, ein gesamtes 18-Loch Spiel viel schlechter als gewöhnlich Spielen, da diese negativen Gefühle vom Abschlag sie das ganze Spiel verfolgen.

Frustration

Die Frustration ist meist, was aus den Vorher genannten Problemen entsteht. Durch die Unsicherheiten kommt es zu allgemein schlechteren Schlägen, was zu Frustration führt und weniger Spaß am Golfsport im generellen. Genauso ist es bei der Negativen Einstellung. Wenn ich jedes Mal Negative Einstellungen auf dem Golfplatz habe, dann verbinde ich irgendwann die Negativität mit dem Golfplatz und bin schon beim Ankommen dort frustriert.

Bei dem Ego und Stolz ist es ähnlich, denn wenn mein Ego so fragil ist, dass ein schlechter Schlag mich aus der Fassung bringt und mich das ganze Spiel verfolgt, habe ich keinen Spaß mehr und bin nur noch frustriert.

Wichtig ist hierbei, dass wir uns diese Frustration selbst zumuten. Wir sind selbst verantwortlich dafür diese Verhaltensmuster zu erkennen und mit mentalem Training diese zu verbessern. Wenn du jedes Mal frustriert vom Golfen kommst, dann liegt es nicht am Golfsport, sondern an deiner Umgangsweise damit.

Was gehört zum mentalen Training beim Golf?

Es gibt mehrere Ansätze für das mentale Training. Ich versuche hier mal die wichtigsten Anzusprechen, welche für die meisten Golfer hilfreich sein können.

Zu dem mentalen Training beim Golfen gehört das Definieren seiner Ziele und das Aufbauen von Routinen.

Ziele definieren

Du solltest immer schauen, was das Ziel deines Spiels ist. Das sollte man sich immer, wenn man in eine Situation kommt, welche Frustration oder andere Negative Gefühle auslöst, vor Augen führen. Das kann für dich als Spieler ein „Pattern Interrupt“ sein. Das bedeutet statt das eine Aktion stattfindet, welche dich immer negativer und negativer werden lässt unterbrichst du diese mit der Frage: Warum spiele ich hier eigentlich?

Die klassischen Beweggründe sind: Spaß, besser werden, Netzwerken.

Bei diesen Beweggründen kann man sich folgende Dinge durch den Kopf gehen lassen.

Spaß: Wenn du Spaß an dem Spiel haben willst und merkst, dass du in einer Negativen Stimmung bist, dann solltest du dich fragen, was dich grade stört und warum. Du willst doch eigentlich Spaß haben, also warum sollte es dich stören, wenn ein Schlag mal nicht so gelaufen ist, wie du es dir erhofft hast? Sieh es positiv, indem du daran denkst, wie gut es für deine Gesundheit ist auf dem Platz zu sein, wie schön das Wetter ist, wie nett die Leute in deinem Flight sind und wie gut ihr euch unterhalten könnt. Es gibt immer etwas Positives, wenn du danach suchst.

Besser werden: Wenn es dir darum geht besser zu werden, dann kannst du jeden misslungen Schlag als Lehre für den nächsten nehmen. Das heißt, statt frustriert zu sein, dass es heute mal nicht so gut klappt, geh lieber in die Analyse und schau, was du als jedem misslungen Schlag lernen kannst. So hast du am Ende vielleicht nicht das beste Spiel deines Lebens gehabt, allerdings bist du mit neuem Wissen nach Hause gegangen, welches dein Spiel auf Dauer verbessert.

Netzwerken: Wenn es dir darum geht zu Netzwerken, dann ist das Spiel sowieso zweitrangig. Schlimmer noch, wie kommt es bei deinen Flight Partnern an, wenn du immer negativ gelaunt bist und dich über alles aufregst? So machst du bestimmt keinen guten Eindruck. Wenn du allerdings gelassen auf Situationen reagierst, welche für deinen Gegenüber vielleicht frustrierend wirken, dann macht das einen umso besseren Eindruck.

Ich habe außerdem einen ganzen Artikel zum Thema Ziele von Golfern geschrieben, welchen du hier finden kannst: Was sind die Ziele von Golfern?

Routinen

Routinen sind ein wichtiger Schritt, um seinen Kopf möglichst neutral zu halten. Das bedeutet, wenn du immer die gleichen Routinen durchgehst, dann denkst du auch nur an den nächsten Schritt der Routine und nicht daran, was du falsch machen könntest.

Für die meisten ist die erste Routine aus dem Bett aufzustehen und sich anzuziehen. Hier denkst du auch nicht darüber, wonach du falsch machen kannst, sondern du arbeitest quasi automatisch. Genauso sollte es für dich vor jedem Schlag auf dem Golfplatz sein. Du solltest einfach nur Schritt für Schritt deine Routine abarbeiten.

Das könnte sein, dass du dir erst deinen Schläger griffbereit machst, dich dann passend positionierst, deine Stellung überprüfst und dann schlägst. Wie du es machst, ist quasi egal, solange du ein Ritual daraus machst und dies immer wieder gleich abspielst. Dadurch fühlst du dich sicher, denn du hast genau das gleiche dann schon zehnfach oder hundertfach gemacht.

Was sind Vorteile eines mentalen Trainings beim Golf?

Der Vorteil eines mentalen Trainings beim Golf ist, dass du negative Gefühle auslöschst und dadurch insgesamt aufnahmefähiger bist und mehr Spaß am Golf hast.

Du kannst dir Vorstellen, dass dein Kopf schon voll mit negativen Gedanken ist, welche du durch mentales Training langsam entfernst. Danach füllst du deinen Kopf durch Routinen und durch die Veranschaulichung deiner Ziele mit so viel Informationen, dass kein Platz mehr für Negative Gedanken da ist.

Fazit

Das mentale Training beim Golf ist etwas, mit dem man sich auf jeden Fall beschäftigen sollte, wenn es darum geht mehr Spaß am Golf spielen zu haben und wenn es darum, geht besser zu werden. Die meisten haben während des Golf Spielens negative Gedanken. Das liegt natürlich auch daran, dass Golf ein anspruchsvoller Sport ist, welcher es einem einfach macht an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln.

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6 Gedanken zu „Wie wichtig ist das mentale Training beim Golf?“

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